Unabhängigkeit
Kapitel 13. 1819: Der holprige Weg in die Freiheit
Seit der spanischen Rückeroberung 1815/16 hatten die Patrioten, mit der Ausnahme von Angostura und der Rückeroberung von Chile 1817 keine signifikanten Erfolge mehr vorzuweisen gehabt. Mit der Befreiung Neugranadas gelang Simon Bolivar in diesem Jahr ein entscheidender Schlag gegen die Kolonialmacht, von der sich die Spanier nicht mehr erholen sollten. Bis zur endgültigen Loslösung der spanischen Kolonien in Südamerika sollte es allerdings noch über sechs Jahre dauern, und ohne die Schützenhilfe aus Spanien im folgenden Jahr wäre dies nicht möglich gewesen.
In Venezuela stand in diesem Jahr fast alles im Zeichen der Vorbereitung der Befreiung des Nachbarlands, und nachdem diese erfolgt war, verfielen die Spanier in eine Schockstarre, die es den im Land verbliebenen Truppen der Patrioten erleichterte, Gebietsgewinne zu machen.
Die Schlacht von Boyaca, in der die venezolanischen Separatisten mit ihren Gesinnungsgenossen aus Casanare die 3. Division des spanischen Expeditionsheeres besiegten, war nicht nur in Neugranada das entscheidende Ereignis, es wirkte auch über die Landegrenzen hinaus auf die immer noch kolonial unterdrückten Nachbarländer. Dieser wichtige Sieg bedeutete allerdings noch nicht die Befreiung des ganzen Landes, da die verstreuten Kolonialtruppen in jeder Region einzeln unterworfen werden mußten.
Mit der im vergangenen Jahr in Chile von Thomas Alexander Lord Cochrane aufgebauten Flotte eröffnete der Schotte vor der peruanischen Küste eine neue Front, die den Zweck hatte, die von Argentinien und Chile beschlossene Invasion von See her zur Befreiung Perus vorzubereiten.
Fortsetzung: Kap. 13.a. Venezuela: die Vorbereitung des Neugranada-Feldzugs