Stefan K. Beck, Privatgelehrter und Projektemacher

Geographie

Peru

Grundsätzliches

Mit fast 1,3 Millionen Quadratkilometern ist die Republik Peru fast dreieinhalb mal so groß, wie Deutschland; sie unterteilt sich in 24 departamentos.

Abgeleitet von Birú, einem Häuptling in Mittelamerika unweit des spanischen Schiffsbauplatzes des Pazifikentdeckers Vasco Nuñez de Balboa, von dem aus die Spanier nach Süden, auf das Inkareich segelten, setzte sich der Name Peru bereits in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts vor Ort durch, bis er im Vertrag von Toledo 1534 (unter Vermittlung des Papstes legten hier Spanien und Portugal ihre Einflußsphären als "Missionierungsgebiete" fest) offiziell wurde.

Nur rund 27 Millionen Peruaner, die fast ausschließlich römisch-Katholisch sind, sorgen für etwa ein Zwölftel des Bruttosozialprodukts pro Einwohner, wie in Deutschland. Die Bevölkerung setzt sich wie folgt zusammen: 47% Indianer, 32% Mestizen, 12% Weiße sowie 9% Schwarze und Mulatten. Der Anteil der Ostasiaten ist vergleichsweise hoch, was sich am sichtbarsten in den fast überall anzutreffenden Chifas, chinesisch-peruanischen Restaurants, äußert.

Geographische Gliederung

Die Dreiteilung der Landschaft, wie in Ecuador (Küste, Berge, Urwald) setzt sich in Peru fort. Die unterschiedliche Ausprägung der Landschaften verleiht Peru jedoch ebenfalls einen Spitzenplatz in der Rangliste der Artenvielfalt.

Die Küstenwüste, die unter anderem eine der größten Sicheldünen der Welt enthält, ist durch herausgehobene und von der Erosion gerundete Hügel, inmitten des vom beständigen Wind aus südsüdwestlicher Richtung (der dem von der Antarktis kommenden Humboldt-Strom entlang der Westküste Südamerikas geschuldet ist) von der Küste herangewehten Sand gekennzeichnet. Diese sich bis weit nach Chile fortsetzende Einförmigkeit aus Fels und Sand ist nur gelegentlich von einer durch künstliche Bewässerung geschaffene Vegetationsinsel in Siedlungsnähe unterbrochen. Diese Bewässerungsanlagen können Tausende von Jahren in die Vergangenheit zurückreichen. Wichtige Häfen sind neben dem Limas, Callao, im Norden Trujillo und Chimbote, sowie Pisco im Süden des Landes.

Die beiden, hier bis fast 7000 Meter hohen Andenketten, verlaufen wie in Ecuador über mehr als zwei Drittel des Landes parallel, bis sich im Süden die beiden Hauptstränge von einander entfernen und eine 3800 Meter hohe wellige Fläche zwischen sich erzeugen. den Altiplano, auf dem auch der höchste schiffbare See der Welt und der zweitgrößte des Kontinents liegt: der Titicacasee.

Nach Osten erstreckt sich das weite tropische, meist dicht bewaldete Tiefland des Amazonas mit den großen, aus den Anden kommenden Flußsystemen Ucayali, Marañon und Madre de Dios, die in den größten Fluß der Welt münden.