Stefan K. Beck, Privatgelehrter und Projektemacher

Unabhängigkeit

Kapitel 6. 1812: Spanische Erfolge

Diesem Jahr 1812 ging viel von dem erreichten wieder verloren. Die Anstrengungen der spanischen Kolonialbeamten haben dazu sicherlich ihren Beitrag geleistet. Mindestens ebenso wichtig war jedoch die Zerstrittenheit der Patrioten.

Diese Zerstrittenheit tritt am deutlichsten in Neugranada zutage, wo der Streit zwischen Föderalismus und Zentralismus zeitweise zum Bürgerkrieg eskalierte. Darunter litt natürlich die Konzentration auf die Spanier.

Nachdem bereits im Vorjahr Oberperu an die Spanier zurückgefallen war, hatten diese nicht nur ausreichend Muße, sich den dortigen Patrioten ausgiebig zu widmen, sie waren überdies in der Lage, einen Feldzug nach Nordargentienien zu führen.

Wie schon in Oberperu beendeten die Peruaner auch im Gerichtsbezirk Quito derart nachhaltig die Unabhängigkeitsbestrebungen, daß die Freiheit erst zehn Jahre später von außen herangetragen werden mußte. Denn in Peru konnten lokale Erhebungen die Autorität der Spanier nie gefährden.

Die Erste Republik in Venezuela verging unter den royalistischen angriffen, aber es blieb genügend patriotisches Potential übrig, um im folgenden Jahr erneut nach zwei erfolgreichen Feldzügen ein weiteres mal die Republik auszurufen.



Fortsetzung: Kap. 6.a. Venezuela: Das Ende der Ersten Republik



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